25 Jahre - 50 Ausgaben
Menschenskinder, wie die Zeit vergeht! Sind es wirklich schon 25 Jahrgänge MÜNSTER KAUFT EIN? Wir nehmen die 50. Ausgabe zum Anlass, einen Blick in alte Hefte zu werfen und lassen die letzten zweieinhalb JAHRZEHNTE (!) Revue passieren. Achtung: Zeitreise in drei, zwei, eins …
1999, HEFT NR. 1: Das Editorial fragt: „Ein Einkaufsratgeber für Münster?“ Offenbar eine ungewöhnliche Idee – aber, wie sich zeigen wird, eine erfolgreiche. Der Umfang ist noch bescheiden: gerade 100 Seiten ist die erste MÜNSTER KAUFT EIN stark. Darin wird die baldige Eröffnung des Picasso-Museums angekündigt und die Moderedaktion animiert dazu, Stilbrüche zu wagen. Die Abrechnung mit Sandalen als „Laufwerk des schlechten Geschmacks“ würde heute wohl anders gesehen, spätestens seitdem Birkenstocks durch alle Generationen hindurch wieder hip sind. Die ersten Promi-Tipps geben u.a. Pinkus-Braumeisterin Barbara Müller und die damalige Oberbürgermeisterin Marion Tüns ab. Die Werbeanzeigen erzählen von längst erloschenen Firmen wie dem Tonträgerladen „Das Ohr“ (Aegidiistraße) oder der „Citykom“, dem Versuch der Stadtwerke, sich als lokaler Telefonanbieter zu etablieren.
2000: Die dritte Ausgabe kommt mit den Modetrends des Millenniums. Als „in“ gelten Cowboy-, Biker- und Hippielook – eieiei… In Heft Nr. 4 wird „Münsters großer Internet-Guide“ vorgestellt: Über 250 Geschäfte haben schon eine Internetadresse – „Rekord!“ Die Redaktion lädt ein, „die münstersche Einkaufswelt aus Bits & Bytes per Mouse-Klick“ zu entdecken.
2002: Die Seitenzahl legt auf 150 zu und der Titel wirbt mit „über 750 Adressen!“ Ein „Promi-Tipp“ kommt vom siebenjährigen Schüler Finn Schulte, der den KAISER‘s an der Hammer Straße empfiehlt, „weil man da immer Münzgeld unter den Regalen findet“. Ob sich der heute erwachsene Finn wohl noch an das Interview erinnert? 2003: Im Interview sagt die damalige Geschäftsführerin des Einzelhandelsverbandes: „Wir brauchen dringend Visionen“, sonst könne Münster im Wettbewerb der Einkaufsstädte nicht mithalten – und dabei ist von Online-Shopping noch gar keine Rede! Gleich drei stadtbekannte Münsteraner empfehlen den Plattenladen „Elpi“, der längst nicht mehr existiert. Die drei Läden, in denen der u.a. befragte DJ Raffa auflegt, auch nicht: Klup, Theatercafé, Lunabar… 2004: ‚In‘ sind Einrichtungs-Dokus, out dagegen Alkopops (falls noch jemand weiß, was das war). Im Interview erklärt Michael Radau auf die Frage „Wie sieht die Einkaufsstadt Münster in 20 Jahren aus?“: „Auf der einen Seite Extrem-Discounter ohne Personal, auf der anderen Seite Themenwelten mit Wohlfühl-Landschaften“. Schauen wir mal: Ersteres ist uns bis heute (2024) erspart geblieben; letzteres können sich immer mehr Ladenlokale aber durchaus auf die Fahne schreiben!
2005: „Arkade frei im Mai!“ heißt es zur Eröffnung der Münster Arkaden – und diese werden auch gleich zum „Opening des Jahres“ gekührt. Der Versuch, einen Wochenmarkt-Ableger in den (damals noch vorhandenen) Osmo-Hallen zu etablieren, scheitert leider, trotz PR in der Winterausgabe von MÜNSTER KAUFT EIN.
2007 IST ES SO WEIT: Über 200 Seiten stark ist das neue Heft! Darin wird sehr skeptisch über Pläne für kommende Shopping-Meilen berichtet: Stubengasse und Hanse-Carré sind geplant, der Artikel fragt: „Wer soll denn dort kaufen?“ Im Rückblick kurios: Warum haben wir eigentlich nicht über die Skulptur-Projekte 2007 berichtet? 2008 berichtet das Editorial vom Klimawandel und ein langer Beitrag widmet sich Münsters Bio-Anbietern. Im Herbst 2008 wächst der Germania-Campus in die Höhe und MÜNSTER KAUFT EIN stellt die neue „Initiative starke Innenstadt“ vor. Außerdem wird gefragt: „Was kaufen Münsteraner im Internet – und was nicht?“ Eine (wenig repräsentative) Umfrage mit ganzen sieben Befragten ergibt: Drei wollen nie im Leben Lebensmittel online kaufen, einer kauft grundsätzlich nichts im Internet.
2009: DER ZEHNTE JAHRGANG! Dabei fällt auf: In der Interview-Rubrik „10 Fragen zum persönlichen Einkaufsverhalten“ gibt es bisher keinen einzigen Mann, der auf die Frage „Wer ist der Einkaufsberater Ihres Vertrauens?“ nicht mit „Meine Frau“ geantwortet hätte. Das Layout wird zum Zehnjährigen moderner. Außerdem ist das Hanse-Carré fertig und Weinhändler Dietmar Wiesner gibt seinen Einstand als Wein-Kolumnist (und ist uns auch 2024 immer noch treu!).
2011: Unsere Einzelhändler empfehlen den neuen iPod Touch (Kostenpunkt: 229 €) – und zwar für Urlaubsbilder. Das „Münsterland-Siegel“ erleichtert ab sofort die Suche nach heimischen Produkten. Wir machen einen Trend aus: Münster-Marken gehen immer – und die Nachfrage scheint stetig zu steigen.
2014: VINYLSCHALLPLATTEN SIND ZURÜCK! Die befragten Experten aus Münstes Tonträgerhandel erklären: „Vinyl ist Slow-Food für die Ohren.“ Die Neueröffnung des Landesmuseums wertet die Achse Rothenburg-Aegidiimarkt zum neuen Shoppingrevier auf. Apropos: Auch abseits des Prinzipalmarkts entdecken wir immer wieder spannende Shopping-Reviere und berichten über unsere Schaufenster-Expeditionen, z.B. durchs Kiepenkerlviertel.
2016: sprechen wir mit zwei Vertretern der „Initiative starke Innenstadt“ (ISI) über die Eventdichte im Münsteraner Veranstaltungskalender und wie wichtig die Verweilqualität in der City, attraktive Plätze und hochwertige Veranstaltungen für die Einkaufsstadt Münster sind. Ab Sommerausgabe Nr. 35 wächst das Magazin von Din-A5 auf das größere Poket-Format 167 x 240 mm.
2017: interviewen wir Michael Radau, Vorsitzender des Einzelhandelsverbandes NRW, zum Thema „Handel vs. Online“. Sein Fazit: Der stationäre Handel muss sich neue Konzepte und Mehrwertstrategien überlegen, um gegen das Onlinegeschäft zu bestehen. Oberbürgermeister Markus Lewe erklärt uns im Gespräch seine Vorstellung von einem modernen Verkehrskonzept für Münsters Innenstadt und wünscht sich eine zentrale Markthalle für alle Münster-Produkte. Und diesmal werden auch die Skulptur.Projekte im Heft ausführlich erwähnt! Lokale und regionale Qualitätsprodukte sind weiter erfolgreich und viele Geschäftsneugründungen machen das schon im Namen deutlich, wie zum Beispiel „Plinte und Joppe“.
2019: haben wir uns mit fünf Bloggerinnen aus Münster und dem Umland getroffen, die uns in ihre (gar nicht mal so) kleinen „digitalen Welten“ mitgenommen haben. Während früher vor allem Print- und TV-Werbung unsere Kaufentscheidungen beeinflusst hat, nehmen heute Content-Creator*innen in den sozialen Medien Einfluss darauf, was Trend wird und was akute „Wollen-wir-haben“- Gefühle in uns auslöst. „Auch ein Printmagazin muss mit der Zeit gehen“, befinden wir – und in der Folge erblickt unser eigener Instagram-Account (@muenster_kauft_ein) das Licht Welt!
2020: legt die Pandemie das Weltgeschehen lahm. Der erste Lockdown fegt die Straßen leer und zeigt, wie trostlos eine Innenstadt ohne Geschäfte, Gastronomie und reges Menschentreiben wirkt. In einer Zeit, in der der (anonyme) Online-Handel floriert, stellen wir in unserer RESTART-Ausgabe anlässlich der Wiedereröffnung der Läden Münsters lokale Einzelhändler in den Mittelpunkt! In unserem „Geheimtipp“-Special berichten wir über charmante kleine Lädchen, die nicht in Top-Lage, sondern versteckt in Seitenstraßen oder Randvierteln zu finden sind.
2021: „Shop local“ heißt unser Motto dieser Tage. Wir berichten über mutige „Junge Wilde“, die trotz der schwierigen Wirtschaftslage mit frischen Ideen neue Geschäfte eröffnen. Außerdem zeigen wir euch, wie Münsters Einzelhändler der Pandemie ein Schnippchen schlagen und neue, hybride Konzepte entwickelt haben, die Webshop und Ladenlokal zukunftsweisend verbinden. Derweil kämpft der Verlag mit einem ganz eigenen Problem: Papierknappheit! Papier ist plötzlich nämlich gar nicht mehr so einfach zu bekommen – und die Winter-Ausgabe muss verspätet im neuen Jahr erscheinen.
2022: AUFBRUCHSSTIMMUNG! Es kehrt wieder Normalität ein in Münsters Einkaufswelt. Mit dem neuen Vorstandssprecher der Initiative Starke Innenstadt (ISI), Andreas Weitkamp, sprechen wir über Verkehrsversuche, Aufenthaltsqualität in der City und Einkaufs-Erlebnisse mit Wow-Effekt. Alles neu macht der Mai: Ab dieser Sommerausgabe verwandelt sich der bisherige „Adressteil“ in die Rubrik „Lieblingsläden“: Wir unterteilen die Stadt in verschiedene Einkaufswelten wie „Fashion & Accessoires“, „Food & Genuss“ oder „Medien & Unterhaltung“. Zu Beginn jeder Kategorie stellen wir Münsters schönste inhabergeführte Geschäfte in ausführlichen Porträts vor.
2023 WIRD ES KUNTERBUNT! Die Trendfarbe des Jahres: „Viva Magenta“. Wir sind im Farbrausch – und Münsters Einzelhändler ebenso. Der kunterbunten Farbpalette widmen wir sogar ein eigenes Special mit vielen tollen Produkten in Knallfarben. Außerdem: Die Innenstadt wird dank 25 „Stadtbäumen“ nochmal grüner und Münsters Friseure zaubern 80er-Jahre-Schnitte aus dem Hut: Dauerwelle, Vokuhila & Co. sind wieder angesagt!
Zurück in der Gegenwart! Mit unserer 50. Jubiläumsausgabe stoßen wir auf viele weitere Jahrgänge mit den schönsten Trends aus Münsters lokalem Einzelhandel an, und sind gespannt, was uns in der Zukunft erwartet. In dem Sinne:
Cheers! Bis zum nächsten Heft!